Esri Sommercamp 2010

Esri Sommercamp 2010

Zernez, 1. – 7. August 2010

Schüler erforschen Verhaltensweisen von Wildtieren

Wie weit laufen Murmeltiere auf der Alp Trupchun innerhalb eines halbes Tages? Welche Hangexposition und welche Höhe bevorzugen Gämsen, Steinböcke und Rothirsche? Diese und viele weitere Fragen untersuchten Schülerinnen und Schüler verschiedener Schweizer Gymnasien im ESRI Sommercamp «Schweizerischer National Park». Unter dem Motto «Wahrnehmen. Verstehen. Anwenden.» hatten die Jugendlichen die Möglichkeit eine Woche lang mit moderner Geotechnologie die Natur zu erforschen. Am ersten Tag bereiteten sich die jungen Forscher im Nationalparkzentrum gründlich auf die Geländearbeit vor. Es wurde Sekundärliteratur studiert, Thesen erarbeitet und die Methoden zur Datenerfassung festgelegt. Dann ging es los: Ausgerüstet mit Landkarten, Feldstecher und GPS-integrierten PDAs (Personal Digital Assistant) starteten die Schüler zum Untersuchungsgebiet Val Trupchun, das wegen seines hohen Wildbestands auch die «Serengeti der Alpen» genannt wird.

Je nach Fragestellung beobachteten die Jugendlichen das Verhalten der Murmeltiere oder die Verteilung von Gämsen, Rothirschen und Steinböcken nach Hangexposition und Höhe. Sie erfassten die Anzahl der Tiere, ihre Wege, die Individuendichte und die dazugehörigen Koordinaten mit GPS, um die Ergebnisse später mit der Software ArcGIS zu analysieren und anschaulich in Karten darzustellen. Die Ergebnisse präsentierten die Nachwuchsforscher auf der Abschlussveranstaltung als selbstgestaltete Poster.

Aber im Sommercamp Schweizer Nationalpark wurde nicht nur geforscht. Abwechslung fanden die Schüler bei einer Wanderung zu den Seen von Macun und beim Besuch im Thermalbad Scuol. Auch dieses Jahr war das Sommercamp ein voller Erfolg. Die Schüler fanden die Woche spannend, lehrreich und interessant: «Eine unvergessliche Woche, in der wir sehr viel gelernt haben!» Wir bedanken uns herzlich bei Ruedi Haller und seinem Team vom Nationalpark für die Unterstützung.

GIS Projekte

  • Wie verhalten sich Gämsen, Rothirsche und Steinböcke? PDF
  • Murmeltiere im Val Trupchun PDF
  • Murmeltiere und Menschen PDF
  • Distanz Murmeltiere PDF 
  • Huftiere im Val Trupchun PDF
  • Positionsfehler bei der Aufnahme der Huftiere PDF

Ein Bericht der Teilnehmerin Marianne Gatti

Wir Schüler haben uns fast alle bereits im Zug von Sagliains nach Zernez getroffen. Ein paar unsichere Blicke, doch sehr schnell war klar, dass wir alle dasselbe Ziel hatten. Das ESRI Sommercamp im schweizerischen Nationalpark.
In Zernez wurden wir freundlich empfangen und haben noch am selben Abend den ersten Kontakt mit dem Juno, einem GPS Gerät gemacht, das uns die ganze Woche ein treuer Begleiter sein sollte. Das Ziel dieser Woche war es, uns das GIS, das geographische Informationssystem näher zu bringen.
Kein leicht zu erreichendes Ziel, da das GIS ein sehr, sehr komplexes Programm ist, das die Nerven der einen doch auf eine harte Probe gestellt hat. Doch ich bin mir sicher, dass schlussendlich alle das Prinzip des Programmes –soweit es einem Laien möglich ist- verstanden haben. Je mehr man wusste, was man machen sollte, desto grösser wurde die Freude über die geleistete Arbeit und man wurde auch zum Teil dadurch ermuntert, dass es Momente gab, in denen selbst die Leiter das Programm nicht mehr zu 100% verstanden haben.
Das Projekt der Woche bestand darin, dass sich jeder eine Fragestellung im Bezug auf den Nationalpark aussuchte und diese dann in der Feldarbeit untersuchte. Unsere Gruppe war sehr tierliebend, was dazu führte, dass sich die Themenbereiche um die Murmeltiere und die Huftiere drehten. Um die Tierbestände aufzunehmen, sind wir ins Val Trubchun gewandert und haben dort an verschiedenen Standpunkten unsere Aufnahmen mit dem Juno gemacht. Eine sehr spannende und nebenbei auch unterhaltsame Arbeit, da sowohl erwachsene Leute kamen, um zu fragen, was man denn da genau mache, als auch Kinder, die mal gerne einen Blick durchs Fernrohr werfen wollten, um den Steinbock zu sehen. Am Ende der Woche haben wir unsere Plakate Familienangehörigen und einigen anderen Interessierten vorgestellt. Dank der Möglichkeit unsere Daten durch Karten zu visualisieren und durch Text zu erläutern, wurde den Zuhörern unsere Arbeit nachvollziehbar Näher gebracht und daher sehr geschätzt. Doch neben dem Projekt gab es auch noch andere Programmpunkte. Einmal haben wir eine Ganztageswanderung gemacht, bei vollkommen blauem Himmel oder sind ins Thermalbad von Scuol gefahren.

Teilnehmende auf der Fuorcla Macun

Sowohl im Namen der Schüler als auch persönlich kann ich das Lager nur weiterempfehlen und hoffe
daher sehr, dass es  nächstes Jahr mehr Interessenten geben wird, war es doch sehr schade, dass es
dieses Jahr nur sechs Teilnehmer gab und das im erst zweiten Jahr in dem das Lager angeboten
wird.

Maturaarbeit

Ich habe einen Wanderführer über die Römer in und um Schaffhausen erstellt. Dabei habe ich mich nicht nur auf die geschichtlichen Geschehnisse konzentriert, sondern auch auf die inhaltlichen und gestalterischen Merkmale (InDesign) eines Wanderführers.
Das Arbeiten mit Karten hat mich schon immer interessiert, was auch ein Grund für meine Anmeldung zum GIS-Sommercamp gewesen ist. Meine neuen Kenntnisse im Bezug auf die Kartenverarbeitung habe ich bei meiner Maturaarbeit gut gebrauchen können, da zu jeder Wanderung eine Karte mit selbst eingezeichnetem Wanderweg zu finden ist.
Zukunft
Mit rasantem Tempo rückt die Matur in diesem Sommer näher. Nach dem Abschluss werde ich einige Zeit im englischsprachigen Ausland verbringen, um ein Englischzertifikat zu erwerben. Danach möchte ich an der ETH Zürich Architektur studieren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.